Hier das Montagevideo incl.Tipps ( z.B.Verwendung 6mm Rohre):
Tipps zu den Tankverschlüssen
Zur Einleitung ein kurzer, aber wichtiger Hinweis: PET-Getränkeflaschengewinde sind genormt, weisen aber leider in der Praxis geringe Toleranzen auf, die sich bei einem Kunststoffverschluss natürlich nicht negativ auswirken. Ich habe versucht, hier die "goldene Mitte" zu finden. Der Verschluss sollte prinzipiell von Hand auf zu drehen sein. Das funktioniert bei der Mehrzahl aller Flaschen (außer Volvic, Vittel, Evian, die etwas dickere Flaschenhälse haben! Für diese Flaschen habe ich keine Verschlüsse im Angebot). Falls nicht, einfach eine Flasche einer anderen Marke verwenden. Es ist aber auch möglich und sicher nicht verkehrt, einen etwas schwergängigen Verschluss mit einem 32er-Maulschlüssel festzuziehen. Falls ein derartiger Schlüssel nicht zur Verfügung steht, tut´s auch ein Schraubstock. Zwischen dem Schraubstock und dem Verschluss sollten zwei Holzstücke o. ä. eingefügt werden, um den Verschluß nicht zu verkratzen. Verschluss leicht einklemmen, Flaschengewinde anfeuchten und die Flasche "aufdrehen". Bei den etlichen Mehrwegflaschen hat sich diese Vorgehensweise sehr gut bewährt. Bei diesen hat das Gewinde manchmal einen etwas größeren Durchmesser (ca. 28mm+) und man hat den Eindruck, der Verschluss könne nicht aufgeschraubt werden. Mit obiger Methode passt er aber auch hier. In ganz "krassen" Fällen schleife ich das Gewinde der Flasche mit einem 80er Schleifpapier etwas ab, trage also die Gewindespitzen etwas ab (Video diesbzgl. https://www.youtube.com/watch?v=JDB5vxaNnPo ) . Das ist aber wirklich nur sehr , sehr selten notwendig. Ich versuche immer möglichst zylindrische Flaschen wie z. B. MezzoMix, Sprite usw. zu bekommen. Sollten 750ml Tankvolumen (z. B. für 100ccm Benzinmotoren) gewünscht werden, empfiehlt sich die Adelholzener O2. Sollten spezielle Formen erforderlich sein, einfach in den nächsten Getränkemarkt und aus dem riesigen Sortiment das passende aussuchen....... Soviel dazu, und jetzt "gutes Gelingen":
Vor dem Einkleben der Röhrchen Viton- Dichtung entnehmen.
Röhrchen und Verschluss gründlich entfetten. Am besten mit speziellen Entfettungsmitteln, z. B. Bremsenreiniger, Blechreiniger, ... Die Röhrchen können auch noch zusätzlich mit einem feinen Schleifpad (z. B. 3M) abgerieben werden.
Zwei der Bohrungen sind nach innen versetzt. Sie können problemlos auf 6mm aufgebohrt werden, um 6mm-Messingrohre einzukleben (für "durstige" Turbinen bzw. Pumpen mit 6mm-Anschluß). Wenn erforderlich, kann auch die dritte Bohrung auf 6mm erweitert werden. Allerdings müssen dann die Rohre außerhalb des Tanks leicht V-förmig auseinander gebogen werden, um die 6er Steckverbindungen problemlos aufschieben zu können .
Um den Tank nach einem Flugtag zu entleeren, wird das Betankungsrohr mit einem PUN-Schlauch versehen. Dieser Schlauch wird dann mit einem Feuerzeug erwärmt und nach unten "gebogen". Das Montagevideo (siehe Kategorie "Videos" ) "sagt" hier mehr als tausend Worte :-)
Das Entlüftungsrohr ist ausgeglüht ( matte Seite ) und kann bei Bedarf leicht S-förmig gebogen werden. Es kann aber auch nur der Schlauch erhitzt und nach oben gebogen werden.
Wenn möglich, bei den Rohren einseitig ( bei Verwendung von Festoverbindern ) oder beidseitig ( keine Festoverbinder ) eine Nut eindrehen, bzw. einschleifen, um ein Abrutschen der Schläuche zu verhindern. Das geht z. B. auch schön mit einer Ständerbohrmaschine und einer kleinen Dreikantfeile ( siehe Montagevideo). Außerdem müssen die Rohre innen und außen entgratet werden.
Die Rohre sollten bei 4mm Rohren außen ca. 20 mm überstehen. Bei 6mm dürfen es mehr sein (ca. 25 mm)
Auch für das Verkleben der Rohre gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich möchte hier nur ein paar vorstellen. Sehr gut bewährt haben sich bei mir folgende "Kleber": superfeste Schraubensicherung von PETEC (gibt es hier im Shop ),Loctite 603 (Lagerkleber) und hochfeste Schraubensicherung von Würth (wird ebenfalls als Lager- und Bolzenkleber empfohlen). Ich nehme an, dass die hochfeste Schraubensicherung von Loctite ebenfalls geeignet ist. Schraubensicherungen sind in der Regel dickflüssiger. Sollte das von Ihnen verwendete Rohr "untermaßig" (auch hier gibt es Toleranzen, bei Übermaß etwas mit einem 4mm aufbohren / aufschleifen durch mehrmaliges Hin- und Herbewegen des Verschlusses auf dem Bohre) sein, ist sie die bessere Wahl, da sie größere "Spalten" toleriert. Bei Verwendung obiger Produkte muss die Verklebung sehr schnell und mit größter Sorgfalt erfolgen, da die Röhrchen innerhalb kurzer Zeit "festsitzen" und dann nur noch mit Gewalt, bzw. durch Erhitzen mit einer Flamme (300° C) wieder gelöst werden können. Einige meiner Kunden verwenden auch UHU Endfest 300. Dieser Kleber ist ebenfalls gegen alles Mögliche beständig (siehe Verpackung). Bezüglich der Beständigkeit des UHU Endfest 300 gegenüber den "neuen" Kraftstoffen E10, die mit 10% Ethanol versetzt sind, schweigt sich der Hersteller allerdings aus. Bei den Schraubensicherungen verweise ich auf die technischen Datenblätter der Hersteller, die durchwegs eine sehr hohe Beständigkeit gegenüber Alkohole wie z. B. Ethanol aufweisen. Wer hochfeste Schraubensicherung verwendet wird kein Problem haben! Es besteht aber auch die Möglichkeit, ein M5-Gewinde einzuschneiden (Materialstärke des Verschlusses im Bereich der Bohrung: 5mm) und handelsübliche Nippel einzuschrauben. Wie man sieht, "es führen viele Wege nach Rom"! Ab und zu mal einen Blick auf die Tankanlage zu werfen schadet sicher auch nicht. Gerade im Zusammenhang mit Rauchflüssigkeiten, hier werden ja mittlerweile die "abenteuerlichsten" Mischungen angewendet, scheint mir dieser Hinweis angebracht. Auch Biodiesel kann sehr aggressiv sein!!! Im Zusammenhang mit Beständigkeit gegenüber Biodiesel sind obige Firmen "zurückhaltend", wobei ich noch keine Probleme hatte. Langzeiterfahrungen (über mehrere Jahre) kann ich leider noch nicht liefern. Ich hoffe da auf Ihr Verständnis. Es ist ratsam, hochoktanige Spritsorten ab 100 Oktan (Shell V-Power Racing, Aral Ultimate, etc.), die keinen oder einen nur sehr geringen Ethanolanteil haben, einzusetzen. Auch wenn dieser Sprit ein paar Cent mehr kostet, sollte es uns das wert sein. Die Spritverbräuche unserer Modellmotoren sind ja sowieso sehr niedrig. Ethanol kann nach meiner Internetrecherche Zink und Kupfer angreifen. Das Messing, aus dem die Röhrchen sind, ist eine Legierung aus Zink und Kupfer. Deswegen ist hier etwas Vorsicht angebracht. In diesem Zusammenhang ist es auch zu empfehlen, die Tanks nach dem Fliegen bis auf einen kleinen Rest zu entleeren. Ein kleiner Rest deswegen, um bei Benzinmotoren ein Austrocknen der Vergasermembran zu verhindern. Vor allem in der Winterpause sollte dies berücksichtigt werden. Beachtet man diese Punkte sollte es keine Probleme geben. Messing an sich ist schon ok, selbst einige Teile am Motor (z. B. Drosselklappe) sind aus diesem Material. Aber trotzdem ist es vermutlich besser, wenn es nicht monatelang in ethanolhaltigem Sprit liegt.
In die Leitung zum Filzpendel "baue" ich ein Messingrohr ein, das verhindert ein "Vorfallen" des Pendels.
Das Entlüftungsröhrchen wird wie bereits geschrieben ( wenn gewünscht ) vor dem Einkleben nach "oben" gebogen (S-förmig, siehe Montagevideo und Bilder ). Dazu einen 3mm-Bohrer ca. 1cm weit einführen und dann von Hand biegen. Als flexible Verlängerung verwende ich PUN-Turbinen-Schlauch. Damit man ihn auf das Entlüftungsröhrchen aufschieben kann, muß er leicht erwärmt und mit einer kleinen Spitzzange aufgeweitet werden. Nach dem Aufschieben nochmals erwärmen, dann sitzt er bombenfest (zieht sich wieder zusammen). Das Ende schräg abschneiden, damit er sich nicht an der Tankwand festsaugen kann. Die Länge variiert natürlich je nach Flasche. Es kann aber auch ein Tygonschlauch verwendet werden. Der Schlauch soll "unter Spannung" an der Tankwand anliegen. Wem das alles zu viel Arbeit ist, der kann das Entlüftungsröhrchen auch, wie bereits geschrieben gerade lassen, einen 4mm-PUN-Schlauch aufschieben, ihn kurz hinter dem Röhrchen mit dem Feuerzeug erhitzen und nach oben "biegen". Der Nachteil ist halt, dass sich der Durchlass etwas verringert.
Ein Biegen der Rohre nach der Trocknung sollte unbedingt vermieden werden, da es durch den großen "Hebel" zu Undichtigkeiten kommen kann. Wenn das doch mal passiert, nochmals Schraubensicherung auf die Klebestelle geben. Meistens ( ! ) ist das Ganze dann nach der Durchtrocknung wieder dicht.
Alle Schläuche mit dünnem Draht "sichern"(gibt es hier im Shop ...40m Rolle)
Als Pendel verwende ich, wie viele andere auch, kleine oder große Filzpendel. Manche Membranpendel sind für einige Flaschenhälse zu dick. Zur Verbindung von Verschluss und Filzpendel verwende ich Vitonschlauch oder den gelben, transparenten Tygon- Schlauch (F-4040-A). Auch hier bitte alles mit feinem Draht sichern.
Den Tank kann man in Halbschalen oder Ringspanten lagern. Nicht vergessen, ihn gegen Verdrehen zu sichern!!! Dafür gibt es auch mehrere Lösungen: Man kann z. B. die Flasche im Ringspant mit ein paar Tropfen Silikon "festkleben". Oder man beklebt den vorderen Halbspant auf der Auflagefläche mit doppelseitigem Klebeband. Wenn man dann die Flasche mit einem Kabelbinder ordentlich anpreßt, rührt sich da nichts mehr. Es schadet nicht, wenn man die Bereiche, wo die Flaschen gelagert sind, mit einer Lage Gewebeklebeband "verstärkt". Bei Motormodellen ist das, bedingt durch die Vibrationen, sogar sehr empfehlenswert. Der Ringspant muß innen natürlich völlig glatt sein!
Eine Einwegflasche ist wesentlich leichter als eine Mehrwegflasche, jedoch auch nicht so widerstandsfähig. Wobei es mittlerweile auch sehr dünnwandige Mehrwegflaschen gibt. Nicht alle Einwegflaschen eignen sich als Druckbehälter. Die Eignung bitte vor dem Einbau überprüfen. Die Flasche darf sich nicht verformen. Für Drucksysteme sind dickwandige Mehrwegflaschen natürlich besser geeignet.
Vor dem Einbau des Tanksystems alles nochmal auf Dichtigkeit prüfen. Ich gehe dabei folgendermaßen vor: Zwei Steckverbindungen mit Schlauch verbinden, an die dritte Steckverbindung ein kurzes Stück Schlauch, ein Rückschlagventil und nochmal ein Stück Schlauch. Dann pumpe ich den Tank mittels Kompressor mit etwa 2bar auf (aushalten tun sie in der Regel über 10bar) und halte ihn unter Wasser. Bei "sauberer Arbeit" muss jetzt alles dicht sein. Sollte zwischen der Festo-Steckverbindung und dem Messingrohr Luft austreten, den Verbinder einfach etwas drehen, damit sich der Dichtring „einschneidet“.
In wie weit sich hohe Nitromethan- und Synthetiköl- Anteile langfristig auf die Verklebung der Rohre mit Schraubensicherung auswirken, entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Bei Rückfragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung.
Schau mal bei www.rc-quax.de in der Galerie (Schauflugpiloten). Dort sind einige Flieger von mir zu sehen, die mit den Tankverschlüssen ausgestattet sind ....
Haftungsausschluß
Da wir auf den ordnungsgemäßen Einsatz und Betrieb unseres Produktes keinen Einfluss haben, können wir für jegliche Schäden keinerlei Haftung übernehmen!!!
Die Verschlüsse sind gebrauchsmustergeschützt, ein Nachbau ist nicht erlaubt!
(Stand 1/2015)
„Richter-Tankverschluss“ im Allgemeinen und speziell im Jet
Mein Bericht über Tankanlagen für das Jetpower-Magazin
MFI-Bericht:"Die Sache mit dem Sprit" (Wo ist der Sprit während des Fluges?/ MFI 5/2007)
Infos und Bilder Tankverschluß für Vierzylinder bzw. Motoren mit zwei Vergasern
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Speziell für Vierzylinder, bzw. Motoren mit zwei Vergasern bieten wir einen Tankverschluß mit vier Bohrungen an. Damit ist es möglich, jeden Vergaser mit einer separaten Spritleitung incl. Filzpendel zu versorgen. Das System haben schon viele meiner Kunden eingebaut und sind absolut überzeugt davon! Schaut Euch die Bilder an, sie sagen mehr als tausend Worte. Lieferumfang: 1 Tankverschluß mit vier 4mm-Bohrungen, 4 Messingrohre, davon eines ausgeglüht und Vitondichtring
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Infos und Bilder zu Unterdruck-Manometer
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Dieses Unterdruck-Manometer sollte in keiner Startkiste eines Jet-Modellfliegers fehlen! Zu hohe Unterdrücke im Tanksystem (ab ca. -0,3 bar) können unter Umständen zu Turbinenabstellern führen. Der Unterdruck sollte kurz vor der Turbinenpumpe gemessen werden. Also entweder am Betankungsanschluß des Hoppers oder - noch besser - über ein T-Stück kurz vor der Pumpe. Lieber einmal kurz messen als eine Außenlandung im Acker! Der Meßbereich beträgt 0 bis -1 bar, also genau der für Turbinen relevante Bereich. Lieferumfang: Vakuummeter, Steckverbinder, 1m PUN-Schlauch (außen 4mm) |
Info bezüglich 6mm-Rohren und Einsatz von Festoverbindern:
Beim Einsatz von 6er-Rohren und 6er-Festoverbindern ist es ratsam, die Rohre entweder, wie auf den Fotos zu sehen, etwas schräg einzukleben, oder alternativ die Rohre vor oder sofort nach dem Einkleben(Kleber noch feucht) außen etwas auseinanderzubiegen. Am einfachsten geht das, indem man einen 5er-Bohrer einführt, um mit der Hebelwirkung das Biegen zu erleichtern. Grundsätzlich immer vor dem Verkleben den Tankverschluß incl. Festoverbindern "trocken" zusammenbauen, damit es später keine Überraschungen gibt und alles spannungsfrei montiert werden kann.
Am Ende meines "Montagevideos" könnt Ihr sehen, wie ich das mache:
Schlauchsicherung mit Draht
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Anschlussschema "Ein Tank ohne Hopper " (Standard-Benzintank oder Smoketank)
A
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